Diesmal ist unsere Nachhaltigkeitsseite inspiriert vom Gebets- und Liederbuch für Klimaaktionen von GreenFaith. GreenFaith ist eine globale multireligiöse Klimabewegung, die Menschen verschiedenen religiösen und spirituellen Backgrounds zusammenbringt, um sich gemeinsam um Klimagerechtigkeit zu bemühen.
Religionsgemeinschaften spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, daher will GreenFaith e. V. spirituell motivierte Menschen inspirieren und mobilisieren, mit dem Ziel einer Weltgemeinschaft, in der alle dem Leben Ehrfurcht und Wertschätzung entgegenbringen. Religionen und spirituelle Traditionen lehren uns, die Erde zu schützen und die Würde aller Menschen und Tiere zu achten. Daher wollen wir an dieser Stelle nicht nur die heiligen Worte verschiedener Religionen zum Thema abbilden, sondern auch ganz praktische Anleitungen zum Einsatz für den Klimaschutz geben.
Christentum: Gebet von Frère Alois, Communauté de Taizé
Heiliger Geist, du schenkst uns die Freiheit, die zu lieben, die du uns anvertraust, und die Schöpfung mit neuen Augen zu sehen. Alles Geschaffene kommt von dir, wie ein Geschenk, das du uns anvertraust.
Islam: Hazrat Inayat Khan, Sufi Lehrer
Es gibt ein heiliges Buch, das heilige Manuskript der Natur, die einzige Schrift, die den Leser erleuchten kann… Für das Auge des Seher ist jedes Blatt des Baumes eine Seite des heiligen Buches, das göttliche Offenbarung enthält, und er wird jeden Augenblick seines Lebens inspiriert, indem er ständig die Heilige Schrift der Natur liest und versteht.
Buddhismus: Die Zenrin
[…] Berge und Flüsse, die ganze Erde, – Alle offenbaren die Essenz des Seins. Die Stimme des Gebirgsbach ist von einer großen Zunge; Die Linien der Hügel, sind sie nicht der reine Körper des Buddhas? Nehmt einen Grashalm auf, benutze ihn als einen sechsen Fuß hohen goldenen Buddha.
Indigene Traditionen: Häuptling Seattle, Duwamish
Die Menschheit hat das Netz des Lebens nicht gewoben. Wir sind nur ein Faden in ihm. Was immer wir dem Netz antun, tun wir uns selbst an. Alle Dinge sind miteinander verbunden.
Hinduismus: Bhagavad Gita, 7:4ff.
Die sichtbaren Formen meiner Natur sind acht: Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther; der Verstand, die Vernunft und das Gefühl des „Ich“. Aber jenseits meiner sichtbaren Natur ist mein unsichtbarer Geist. Das ist die Quelle des Lebens, aus der dieses Universum sein Wesen hat.
Judentum: Bereschit 2:15
Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bearbeite und hüte.
Bahá’í: Aus den Schriften von Baha’u’llah
Betrachtet die Welt als den Körper eines Menschen, der mit verschiedenen Krankheiten behaftet ist und dessen Heilung davon abhängt, dass alle seine Bestandteile in Einklang gebracht werden.
Was kann ich heute konkret für Klimagerechtigkeit tun?
10 Impulse angelehnt an das GreenFaith Gebets- und Liederbuch
- Demonstrationen
Öffentliche Proteste nutzen das Grundrecht auf Meinungsfreiheit, um sichtbar und hörbar für Klimagerechtigkeit einzutreten – z. B. mit Zitaten, Liedern oder symbolischen Handlungen. - Kreative Aktionsformen mit Symbolkraft
Künstlerische Aktionen und Interventionen wie Straßentheater oder Kunst im öffentlichen Raum sprechen emotional an und transportieren zentrale Botschaften. - Rituale an bedeutsamen Orten
Rituale an symbolträchtigen Plätzen – etwa Kirchen oder Moscheen – machen durch Gebet und Musik spirituelle Tiefe sichtbar und verbinden Glauben mit Klimaschutz. - Virtuelle Aktionen
Online-Formate wie Social Media-Kampagnen oder digitale Gesprächsrunden helfen, Menschen schnell zu mobilisieren und Bewusstsein für die Klimakrise zu schaffen. - Pray-Ins im öffentlichen Raum
Gebete oder Gedichte an weltlichen Orten als Form friedlichen Protests zeigen spirituellen Widerstand gegen Umweltzerstörung und verbinden Intellekt und Glauben mit zivilem Ungehorsam. - Schweigemärsche und Geh-Meditationen
Stille Protestformen entfalten durch Präsenz, Symbolik und Rituale wie Kerzenlicht eine tiefe emotionale Wirkung und regen zum Nachdenken an. - Pilgern für Klimagerechtigkeit
Spirituelle Wanderungen mit dem Ziel, Bewusstsein für Klima- und soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Dabei wird der Weg selbst zum Ausdruck des Engagements. - Lieder als Protest
Gemeinsames Singen als musikalischer Protest verbindet und lässt die Herzen für die gleiche Sache schlagen. - Müllsammelaktion
Müllsammeln ist eine ganz praktische Form der “Sorge um das eigene Haus”. Zusammen anzupacken vereint Menschen in einem gemeinsamen Ziel in einer konkreten Handlung für den Erhalt aller Geschöpfe. - Baumpflanz-Aktion
Das Pflanzen eines Baumes als Akt des Widerstands rührt an unsere persönliche Verantwortung zur Wiederherstellung von Ökosystemen und ist Anlass genug, sich mit Gleichgesinnten zu verbünden.