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Raum für Risse: Die japanische Reparaturtechnik Kintsugi

Die japanische Reparaturtechnik Kintsugi fügt den Raum zwischen zwei zerbrochenen Scherben mit Gold sichtbar wieder zusammen und markiert den Riss durch Schönheit. Manchmal treffen in Spalten und Rissen alte Wurzeln und junge Pflanzen. Das steht sinnbildlich für den achtsamen Umgang mit Brüchen und deren sichtbaren Spuren. Hier finden wir den Raum, den wir brauchen – zum Atmen, Wachsen, Verstehen. Herzliche Einladung, das Unvollkommene und unsere Verletzlichkeit, biografische, gesellschaftliche Risse, Verwundungen und das, was daraus entstehen kann zu erkunden.

VERANSTALTUNGSHINWEISE

Mi., 10.09.2025, 18:00 – 21:00 Uhr
Vorraum für Risse
Workshop
Wir nähern uns kreativ und achtsam unseren eigenen Rissen – jenen Erfahrungen, Fragen oder Widersprüchen, die vielleicht schmerzen, aber auch Kraftquellen sein können. Wir verweben diese persönlichen Spuren mit den größeren Rissen unserer Zeit: soziale Ungleichheit, Klimakrise, der humanitäre Krise an den europäischen Außengrenzen, im Nahen Osten und in der Ukraine, Isolation, Umbrüche im Miteinander. Sie können kreativ schreiben, performativ oder künstlerisch arbeiten. Die entstehenden Kunst-, Kreativ- und Wortwerke werden, wenn Sie das möchten, am Sa., 27.09.2025 im „Raum für Risse“ auf dem Kartäuserkirchengelände ausgestellt.
1 Termin | 16,00 € | Nr. 3210BR

Sa., 27.09.2025, 11:00 – 17:00 Uhr
Raum für Risse
Zeit für Erkundung im Innen und im Außen
Wir laden Sie ein zum „Raum für Risse“ – einem Tag der Begegnung mit Platz für Risse, Schmerz und Schönheit, für Aushalten, für Trost und eine leise Prise Hoffnung. Mit Kunst und Kultur mit Theater und Gebet mit Lesung und Klang auf dem Gelände der Kartäuserkirche.
Eintritt gegen Spende | Nr. 6203BFS | Kartäusergasse 7, 50678 Köln

Raum der Freiheit: Perspektivwechsel gestalten – Zwischen Notwendigkeit und Freiheit

Gibt es in einer Welt, die voller Räume mit Rissen und Notwendigkeiten ist, einen Gegenentwurf? Gibt es einen Raum der Freiheit? Wo ist er wohl und wie kann er aussehen?

Foto: Seleneos von photocase

Im Nachdenken über Engagement und inspiriert von dem Journalisten und Philosophen Jürgen Wiebicke habe ich diesen „Goldstaub“ gefunden, um behutsam mit der Metapher von Kintsugi zu arbeiten.

Wie entsteht eigentlich eine gute Idee, aus der sich Engagement entwickelt? Die Antwort so einfach wie überzeugend: indem ein paar wenige Menschen zusammen sind, sich wohlfühlen und sich erlauben, ein wenig verrückt zu sein. Wenige bewirken viel!

Wenige bewirken viel, widerspricht den aktuellen Narrativen der Ohnmacht: ich kann ohnehin nichts bewirken. Wenige bewirken viel, wenn Begegnung gelingt, man sich dann tief in die Augen schaut, sich eine Prise Verrücktheit erlaubt und etwas wagt.

Dabei ist wichtig: es ist die Begegnung, die jedem guten Engagement zugrunde liegt. Erst Begegnung, dann Engagement! Wenn eine gute Idee nicht/nicht mehr funktioniert, dann nicht deshalb, weil die Idee nicht mehr gut ist, sondern weil das Miteinander und die Kultur der Begegnung nicht/nicht mehr funktionieren.

Der Gewinn gelingenden Engagements liegt auf der Hand. Es entsteht Unterstützung, ein großartiges Projekt, Gemeinschaft und die einzelnen Engagierten gewinnen auch. Sie können das Land der Notwendigkeiten, im Privaten wie im Beruflichen verlassen und das Land der Freiheit betreten.

Gemeinsam an etwas zu arbeiten, etwas zu machen, verleiht Macht, Wirksamkeit, manchmal sogar Erfüllung. Wenn Begegnung derart moralbefreit in Engagement mündet, dann ist es ansteckend, gelingt es auch.

Als Engagierte wenden wir den Blick von den Krisen ab und dem Möglichen zu. Die neue Welt fängt mitten in der alten an. Was für ein Perspektivwechsel!

Perspektivwechsel kann ich einüben. Auch hier gilt, in Begegnung, in Gemeinschaft mit anderen gelingt das besser. Auch hier verlasse ich das Land meiner Notwendigkeiten und betrete das Land der Freiheit. Ich richte mich gemeinsam mit anderen aus. Richte mich aus auf das, was in mir ist, was erspürt werden will, was wachsen will, in mir oder in der Gruppe.

Als Gruppe richten wir uns aus auf den Geist, die Inspiration. In solchen Momenten der Präsenz liegt die Chance, dass alte Bilder wegkippen und sich in der Aufmerksamkeit des Augenblicks Neues zeigen kann.

Räume der Freiheit zu eröffnen – das ist der rote Faden der Angebote in diesem Halbjahr.

PROGRAMMHIGHLIGHTS

Fr., 19.09.2025, Fr., 07.11.2025, 18:00–22:00 Uhr
Zusammen.LEBEN.Gestalten
Eine Inspirations-Fortbildung
Antje Rinecker, Stefan Hößl, Martin Bock
2 Termine | kostenfrei | Nr. 4221R

Do., 09.10.2025, 19:30–21:00 Uhr
„Herzensweite und klare Kante“ – Warum beides zusammen gehört.
Keltische Spiritualität für heute

Gerold Vorländer
1 Termin | 8,00 € | Nr. 4215R

Di., 28.10.2025, Di., 18.11.2025, 17:00–21:00 Uhr
„Am Anfang war…“
Zwei Workshops zu den biblischen Schöpfungserzählungen

Karsten Leverenz
2 Termine | je 15,00 € | Nr. 4233R

Mi., 27.11.2025, 19:00–21:00 Uhr
„Schäm Dich!?“
Vom Sinn und Drama unserer Schamgefühle – Drei biblische Schamgeschichten

Jörg Heimbach, Antje Rinecker
3 Termine | 24,00 € | Nr. 4217R

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