Autor: Frauke Komander (Seite 1 von 6)

Christliche Wohngemeinschaft auf dem Campus Kartause: Was ist die ökumenische Community of Iona?

Die Iona-Kommunität ist eine christliche Gemeinschaft von Menschen, die für eine gewisse Zeit in einer alten Benediktinischen Abtei mit dazugehöriger Klosteranlage auf der schottischen Insel Iona lebt.

Die Iona-Kommunität ist eine christliche Gemeinschaft von Menschen, die für eine gewisse Zeit in einer alten Benediktinischen Abtei mit dazugehöriger Klosteranlage auf der schottischen Insel Iona lebt.

Auf dem Gelände des Campus Kartause, dem ehemaligen Kartäuserkloster in der Kölner Südstadt, entsteht ein neues gemeinschaftliches Wohnprojekt: Eine christliche Wohngemeinschaft, die sich an der Vision der ökumenischen Community of Iona orientiert. Das Wohnprojekt wird Anfang 2027 bezugsfertig sein; bereits Anfang des kommenden Jahres können die ersten Mietverträge geschlossen werden.

Was ist die ökumenische Community of Iona?

Es handelt sich um eine christliche, überkonfessionelle  Gemeinschaft von Menschen aus allen Kontinenten, die ihr Zentrum in einer alten Benediktinischen Abtei mit dazugehöriger Klosteranlage auf der schottischen Insel Iona hat (Foto). Dort leben Menschen zwischen sieben Wochen bis drei Jahren in einfachen Verhältnissen zusammen. Ziel ihrer Arbeit ist es, das christliche Zeugnis in der Mitverantwortung für Umwelt und Gesellschaft zu leben. Die Gemeinschaft tut das unter anderem durch neue Gottesdienstformen und Lieder sowie den Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden. In der Gemeinschaft von Iona sind lesbische und schwule, bi-,trans-, intersexuelle und queere Menschen (LSBTIQ) herzlich willkommen. 260 Mitglieder, 1600 assoziierte Mitglieder und 1600 Freunde bilden weltweit die Gemeinschaft von Iona – dort, wo sie leben und ihr Christsein teilen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der (englischsprachigen) Internetseite der Community:

https://iona.org.uk/

Gemeinschaft neu denken: Christliche Wohngemeinschaft auf dem Campus Kartause

Iona-Andacht in der Kartäuserkirche: Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit im Einklang mit der Natur

Gemeinschaft neu denken: Christliche Wohngemeinschaft auf dem Campus Kartause

Auf dem Gelände des Campus Kartause, dem ehemaligen Kartäuserkloster in der Kölner Südstadt, entsteht ein neues gemeinschaftliches Wohnprojekt: Eine christliche Wohngemeinschaft, die sich an der Vision der ökumenischen Community of Iona orientiert. Das Wohnprojekt wird Anfang 2027 bezugsfertig sein; bereits Anfang des kommenden Jahres können die ersten Mietverträge geschlossen werden.

Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, kündigte auf der Verbandsvertretung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region an: „Wir werden konkret Menschen suchen, die sich einbringen wollen und mit denen, die sich dazu schon entschlossen haben, in Kontakt treten möchten.“

Drei Grundregeln stehen bereits fest: ein gemeinsamer Abend pro Woche, regelmäßige Treffen mit dem Iona-Freundeskreis, Engagement bei spirituellen Angeboten im „Raum der Stille“ auf dem Campus Kartause oder in der Kartäuserkirche.

Antje Rinecker, Studienleiterin der Melanchthon-Akademie, beschreibt, wie gemeinschaftliches Wohnen mit spiritueller Tiefe Einsamkeit begegnen und eine nachhaltige Form von Gemeinschaft ermöglichen kann. „Gesellschaftlich gibt es in meinen Augen zwei Themen, die viele Menschen im Alltag umtreiben: Einsamkeit und Wohnen. Darin liegt die große Stärke des Projekts“, sagt Rinecker. „Menschen teilen ihr alltägliches und ihr geistliches Leben. Das verbindet, schafft Vertrauen, Miteinander – und vielleicht sogar Kreativität und Engagement.“ Gleichzeitig böten die Appartements genügend Rückzugsmöglichkeiten.

Das verbindliche, geistlich geprägte Miteinander gehe über eine klassische Wohngemeinschaft hinaus. Die Grundideen der Community of Iona prägen auch das Kölner Projekt: Gebet, Bibelstudium, ein verantwortlicher Umgang mit Zeit und Geld sowie Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Diese Werte seien, so Rinecker, „hochaktuell für die Kölner Südstadt“. Besonders wertvoll sei die Möglichkeit zur kollegialen Beratung im Umgang mit Ressourcen: „Im konstruktiven Austausch können neue Perspektiven entstehen, auf die man alleine gar nicht kommt.“

Was Interessierte mitbringen sollten

Für ein gelingendes Miteinander seien Bewusstsein für eigene Bedürfnisse und Fähigkeiten ebenso wichtig wie Freude am geistlichen Austausch: „Wer gemeinschaftlich leben will, sollte sich darüber bewusst sein: Was brauche ich und was kann ich geben? Neugierde, etwas Mut, Lust am Miteinander und auf Neues, das erscheint mir ein guter Mix“, so Rinecker.

Das Wohnprojekt umfasst neun Appartements sowie großzügige Gemeinschaftsbereiche mit Küche und Essbereich. Die Wohnflächen der Appartements liegen zwischen 59 und 83 Quadratmetern inklusive anteiliger Gemeinschaftsräume. Der Mietpreis beträgt voraussichtlich 18 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten. Interessierte sollten sich idealerweise für mindestens drei Jahre zum gemeinschaftlichen Leben verpflichten.
Kontakt für Interessierte: rinecker@melanchthon-akademie.de

Ein Geschenk für Kopf und Herz: Bildungsgutscheine verschenken!

Jetzt zu Weihnachten Bildungsgutscheine der Melanchthon-Akademie verschenken! Im Programm der Akademie finden sich philosophische Gespräche, Seminare zu Glaubensfragen und auch kreative Workshop-Formate zum Zeichnen, Tanzen oder Schreiben. Mit einem Bildungsgutschein können die Beschenkten frei wählen, an welchen Veranstaltungen sie teilnehmen möchten.

Ab sofort können die Gutscheine zu unseren Geschäftszeiten in der Geschäftsstelle der Akademie am Sachsenring 6, 50677 Köln, erworben werden. Den Wert des Gutscheins können Sie selbst bestimmen.

Sie haben Fragen? Rufen Sie uns gerne unter 0221/931803-0 an oder senden Sie uns eine Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de.

Wohnprojekt im „Campus Kartause“: Warum Antje Gensichen Teil der neuen Kommunität werden möchte

Auf dem Gelände des Campus Kartause, des ehemaligen Kartäuserklosters, ist eine evangelische Kommunität geplant. Bereits Anfang des kommenden Jahres können die ersten Mietverträge unterschrieben werden. Antje Gensichen möchte dort einziehen. Sie hat viele Jahre das Café Lichtblick in Köln Stammheim geleitet, war dreieinhalb Jahre in Wuppertal in der Stadtmission und hat dort das Café Prio eröffnet. Nun hatte sie ein halbes Jahr Auszeit und ist den Camino gegangen, von Wuppertal bis nach Santiago.

Warum haben Sie den Wunsch, Teil der neuen Kommunität zu werden?

Antje Gensichen: Die Idee in einer christlichen Gemeinschaft zu leben, ist schon länger irgendwo in meinem Hinterkopf und ploppte immer mal auf. Ich habe deshalb die Chance genutzt und 2018 mal einen Monat im Rahmen eines „Kloster-auf-Zeit“- Angebots zu verbringen. Die Tagesstruktur aus Arbeit und klaren Gebetsritualen, in dem Fall das tägliche Beten der Psalmen, sehe ich als große Chance an: Der Arbeitstag wird immer wieder unterbrochen durch gemeinsames Gebet. Und wenn es ein festgelegter Gebetsablauf ist, wie z.B. mit den Psalmen oder auch die Gebetszeiten in Taizé, muss mir auch nicht immer innerlich nach beten sein – und ich kann dennoch gut daran teilnehmen. Grundsätzlich: Ich möchte gerne Glauben unkompliziert miteinander im Alltag teilen – im Miteinander leben. Dabei geht es nicht darum, ständig über Glaubensfragen reden zu müssen. Aber der Glaube sollte für mich in einer christlichen Kommunität ein bewusster Teil des Alltags sein.

Sie haben sich bewusst eine Auszeit genommen und sind den Camino von Wuppertal bis nach Santiago gelaufen. Welche Einsichten haben Sie gewinnen können?

Antje Gensichen: Ich bin gerade einmal sechs Wochen zurück. Aus einer anderen Auslandserfahrung weiß ich: Die wichtigsten Veränderung nach solch einer Geschichte werden innerhalb des ersten halben Jahres klar. Deshalb kann ich noch nicht so viel sagen. Vielleicht lebe etwas mehr in den Tag, gehe ihn entspannter an. Das heißt jetzt nicht, dass ich nicht plane, keine Termine überschlage, etc.. Es ist ja auch nicht so, als würde man auf einer solch langen Wanderung gar nicht planen. Man muss unterwegs ja auch die nächsten Übernachtungen planen, schauen, wann man wo einkaufen kann, etc. Es geht um den längerfristigen Plan: „Dann werde ich dies oder jenes machen“. Ich habe es genossen, auf jede Frage nach dem „Wann bist du wohl da?“ oder „Wann kommst du zurück?“ entspannt sagen zu können: „Das weiß ich noch nicht“ oder „Darum kümmere ich mich erst, wenn ich Santiago erreicht habe“. Ich wusste ganz klar, was gerade die erste Priorität ist. Wenn ich das mit in den Alltag nehmen kann, habe ich viel gelernt.

Welche Begegnungen von diesem Weg begleiten Sie?

Antje Gensichen: Man begegnet auf dem Weg sehr vielen Menschen. Es gibt daher nicht die eine, einzelne herausragende Begegnung. Wichtig geworden ist mir immer wieder: Jede/r hat seinen eigenen Weg – sowohl wie er oder sie den Camino geht, als auch im täglichen Leben. Dem möchte ich immer wieder mit Offenheit begegnen.

Gemeinschaftliches Leben bringt Nähe, Tiefe – aber auch Herausforderungen. Was erhoffen Sie sich persönlich vom Leben in der Kommunität?

Antje Gensichen: Ich erhoffe mir, ein Miteinander im Alltag, bei dem wir uns gegenseitig akzeptieren mit unseren Stärken und Macken, so wie wir sind. Und ich hoffe auf ein Miteinander, dass uns hilft Glauben miteinander zu teilen. Es wäre cool, wenn wir klare Absprachen oder Rituale finden, wie wir das möglich machen können.

Was möchten Sie selbst in diese Gemeinschaft einbringen?

Antje Gensichen: Mich! 🙂 – Noch kann ich nicht sagen, was ich dort konkret einbringen möchte oder welche Gabe gerade die ist, die wir in dieser Kommunität brauchen. Das wird sich im Zusammenleben entwickeln. Erst einmal bringe ich einfach mich ein mit meinen Stärken, aber auch mit meinen Ecken und Kanten.

Wenn Sie an die Zukunft des Projekts denken: Welche Art von Miteinander, Spiritualität oder Alltag wünschen Sie sich für die Menschen, die dort zusammenleben werden?

Antje Gensichen: Ich wünsche mir Austausch und Offenheit gerade auch in spirituellen Fragen. Das wird für uns alle wieder eine große Herausforderung sein, wirklich offen für den andern zu sein, auch was den Glauben des anderen angeht. Dabei geht es ja um etwas, was wir ganz tief drin für uns als richtig erachten. Da fällt es manchmal schwer, den anderen so stehen zu lassen, wie er das sieht. Für mich gehört dazu, diesen spirituellen Austausch zu einer festen Verabredung für alle unter der Woche zu machen. Wenn wir nichts konkret ausmachen und es immer wieder verschieben auf ein: „Ach ja, mal beim Frühstück“, wird daraus nichts. Sich regelmäßig zum Glauben auszutauschen, gehört für mich zu „Glauben miteinander leben“, also nicht nur schweigend miteinander leben, sondern eben auch durch Worte. Ich habe die Chance von Ritualen kennen gelernt. Deshalb hoffe ich auf feste Rituale. Besonders während des Monats auf dem Schwanberg im Rahmen von „Kloster-auf-Zeit“ habe ich die Chance der sich wiederholenden Rituale kennen und schätzen gelernt. Mal sehen, wie das die möglichen Mitbewohner*innen sehen. Auch wünsche ich mir, dass wir ein Stück weit an einem Strang ziehen. Das kann heißen, dass wir eine gemeinsame Aufgabe entdecken, mit der wir auch Verantwortung nach draußen übernehmen, beispielsweise eine regelmäßige Andacht oder ein diakonisches Projekt. Das sind meine Wünsche und Ideen. Wir werden uns gemeinsam auf den Weg machen. Es ist ein Prozess mit offenem Ende.

„Neugierde, etwas Mut, Lust am Miteinander und auf Neues“: Evangelische Kommunität im „Campus Kartause“ geplant

„Neugierde, etwas Mut, Lust am Miteinander und auf Neues“: Evangelische Kommunität im „Campus Kartause“ geplant

Auf dem Gelände des Campus Kartause, des ehemaligen Kartäuserklosters, ist eine evangelische Kommunität geplant: Das  Wohnprojekt ist inspiriert von der Vision der ökumenischen Community of Iona  und wird Anfang 2027 bezugsfertig sein. Bereits Anfang des kommenden Jahres können die ersten Mietverträge unterschrieben werden.

Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, berichtete auf der Verbandsvertretung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, dass die geplante evangelische Kommunität auf dem Campus Kartause bald ins öffentliche Gespräch gebracht werde. „Wir werden konkret Menschen suchen, die sich in diese Kommunität einbringen wollen und mit denen, die sich dazu schon entschlossen haben, in Kontakt treten möchten.“ Drei Grundregeln für die Kölner Kommunität sind schon geplant. Diese beinhalten einen gemeinsamen Abend pro Woche, regelmäßige Treffen mit dem Iona-Freundeskreis und Engagement bei den spirituellen Angeboten im „Raum der Stille“ auf dem Campus Kartause oder in der Kartäuserkirche.

Gemeinschaftliche Räume wie Küche und Essbereich

Es gibt neun Appartements und gemeinschaftliche Räume wie Küche und Essbereich. Die Appartements haben eine Größe von 59 bis 83 Quadratmeter inklusive der Anteile an den Gemeinschaftsflächen. Der Mietpreis pro Quadratmeter beträgt voraussichtlich 18 Euro ohne Nebenkosten. Es wird erwartet, dass sich Interessierte zumindest für einen Zeitraum von drei Jahren zu einem Zusammenleben mit der Gruppe verpflichten. Bei Interesse bitte melden unter: rinecker@melanchthon-akademie.de

Antje Rinecker, Studienleiterin bei der Melanchthon-Akademie im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, beschreibt, wie das gemeinschaftliche Wohnprojekt durch geteiltes geistliches Leben, verantwortlichen Umgang mit Ressourcen und bewusstem Miteinander Einsamkeit begegnen kann und eine tiefe, nachhaltige Form von Gemeinschaft entstehen lassen kann:

Was ist für Sie die größte Stärke dieses Projekts – und warum braucht es gerade jetzt solch neue Formen von Gemeinschaft?

Antje Rinecker: Gesellschaftlich gibt es in meinen Augen zwei Themen, die viele Menschen im Alltag umtreiben: Einsamkeit und Wohnen. Darin liegt die große Stärke des Projekts. Menschen teilen ihr alltägliches und ihr geistliches Leben. Das verbindet, schafft einen Raum in dem Vertrauen, Miteinander und, wer weiß, auch Kreativität und Engagement blühen können. Der Zuschnitt der Appartements bietet darüber hinaus genug Offenheit für Rückzug und Individualität.
Dieses freie und gleichzeitig verbindliche Miteinander geht über eine traditionelle Wohngemeinschaft hinaus. Wer zusammen betet, sich mit der Bibel und geistlichen Fragen beschäftigt, lernt sich auf einer anderen Ebene kennen. Das Miteinander gewinnt an Tiefe. Eine gemeinsame Aufgabe, wie z.B. das Gestalten einer Andacht im Raum der Stille o.ä., gibt zusätzlich Struktur und erlaubt zugleich sich experimentell auszuprobieren.

Sie orientieren sich bei der Entwicklung des Wohnprojekts an der Vision der Iona-Community. Welche Elemente aus Iona sind auch für Köln besonders wichtig?

Antje Rinecker: Die Community of Iona orientiert sich an wenigen, grundlegenden Regeln: Neben Gebet und Bibelstudium sind das vor allem der verantwortliche Umgang mit den Ressourcen Geld und Zeit und der Einsatz für Bewahrung der Schöpfung, für Gerechtigkeit und Frieden. Diese Ausrichtung passt in ihrer Aktualität perfekt in den Kontext der Kölner Südstadt. Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Frieden sind unsere heutigen brennenden Themen. Sie fordern von uns ein Umdenken in Hinblick auf Gewohnheiten unseres Lebens. Doch wie kann das konkret aussehen, wie können wir uns gegenseitig ermutigen und unterstützen? Die Community of Iona bietet spannende Materialien und Diskussionsforen. In meinen Augen ist der größte „Gamechanger“ die Möglichkeit der gegenseitigen kollegialen Beratung im Umgang mit den eigenen Ressourcen im Wohnprojekt. Im konstruktiven Austausch können neue Perspektiven entstehen, auf die man alleine gar nicht kommt.

Gelingende Gemeinschaft lebt von Menschen, die sich bewusst aufeinander einlassen. Was sollten Interessierte mitbringen?

Antje Rinecker: Wer gemeinschaftlich leben will, sollte sich darüber bewusst sein: Was brauche ich und was kann ich geben? Denn das konkrete Miteinander müssen die Menschen, die zusammen wohnen wollen, aushandeln. Und jede/jeder braucht den Wunsch, miteinander an geistlichen Themen zu arbeiten, zusammen zu beten und sich mit biblischen Texten zu befassen. Nicht immer, aber regelmäßig. Einmal pro Woche ist im Augenblick angedacht. Neugierde, etwas Mut, Lust am Miteinander und auf Neues, das erscheint mir ein guter Mix.

Gemeinsam leben: Wohnprojekt im „Campus Kartause“

In der Südstadt von Köln entsteht auf dem Gelände der „Kartause“, des ehemaligen Kartäuserklosters, heute Sitz der Evangelischen Kirche in Köln und einer lebendigen Gemeinde, ein großer Campus: Ein Haus der Bildung für Menschen in der langen Spanne des Erwachsenenseins, dazu Wohnraum für Studierende, für Menschen mit und ohne Einschränkungen und vieles mehr. (Home – Campus Kartause)

Es entsteht Raum für gemeinsames Leben, in aller Individualität und persönlichen Freiheit. Inspiriert von der Vision der ökumenischen Community of Iona (Welcome to the Iona Community – A Christian ecumenical community), und in der Überzeugung, dass Gemeinschaft verändernde Kraft hat, wird ein Wohnprojekt gestartet, das Anfang 2027 bezugsfertig ist.

Gemeinschaftliche Räume wie Küche und Essbereich

Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, berichtete auf der Verbandsvertretung: „Wir werden konkret Menschen suchen, die sich in diese Kommunität einbringen wollen und mit denen, die sich dazu schon entschlossen haben, in Kontakt treten möchten.“ Drei Grundregeln für die Kölner Kommunität sind schon geplant. Diese beinhalten einen gemeinsamen Abend pro Woche, regelmäßige Treffen mit dem Iona-Freundeskreis und Engagement bei den spirituellen Angeboten im „Raum der Stille“ auf dem Campus Kartause oder in der Kartäuserkirche.

Es gibt neun Appartements und gemeinschaftliche Räume wie Küche und Essbereich. Die Appartements haben eine Größe von 59 bis 83 Quadratmeter inklusive der Anteile an den Gemeinschaftsflächen. Der Mietpreis pro Quadratmeter beträgt voraussichtlich 18 Euro ohne Nebenkosten. Es wird erwartet, dass sich Interessierte zumindest für einen Zeitraum von drei Jahren zu einem Zusammenleben mit der Gruppe verpflichten. Bei Interesse bitte melden unter: rinecker@melanchthon-akademie.de

Ökumenische Community of Iona

Die Iona-Community ist eine ökumenische, weltweit zerstreut lebende Gemeinschaft von Menschen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Ihr Zentrum haben sie in der alten Benediktiner-Abtei auf der Insel Iona, der Iona-Abbey. Alle Menschen, die dorthin kommen, bilden die Gemeinschaft und erleben Gemeinschaft auf Zeit in ihrer schönsten Form. Es ist das erklärtes Ziel der Community of Iona, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Wir machen sie das? Ihre herausfordernde These heißt: nur in und mit Gemeinschaft können wir einen Beitrag zu Frieden und Gerechtigkeit leisten.

Wie geht das konkret? Mit einer einladend, gastfreundlichen Haltung voller Respekt.

Wie sieht das aus? Im alten Refektorium sitzen während der Mahlzeiten immer 10 Menschen auf Bänken am langen Tisch. Ein Platz ist der „Head of the table“. Für diese Mahlzeit ist es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle eine angenehme Mahlzeit haben. Er achtet darauf, dass die Wasserkaraffen gefüllt sind, genug Brot auf dem Tisch steht, holt die Suppentassen und räumt am Ende den Tisch mit ab. Alle anderen dürfen ihre Mahlzeit einfach genießen. Sie wissen, bei einer der nächsten Mahlzeiten bin ich dran, denn diese Aufgabe wechselt durch.

Gelingende Gemeinschaft braucht respektvolle Kommunikation. Das ist ein Herzstück der Arbeit auf Iona. Respektvolle Kommunikation untereinander, mit der Mitwelt und der Ewigen. Auf Iona sind sich alle klar, dass sich unsere Sprache verändert und es Worte gibt, die nicht mehr für jede/n passen. Sie laden dazu ein, solche Worte zu ändern, tun dies auch selbst. Immer mit Respekt.

Ein „Wir der vielen“ – Altenberger Forum diskutiert über Flucht und Migration

Bildungsreferent Dr. Stefan Hößl.

Studienleiter Dr. Stefan Hößl. Foto: Sammy Wintersohl

Flucht, Migration und gesellschaftliches Zusammenleben prägen seit Jahren die öffentliche Debatte. Anlässlich des 30. Altenberger Forums „Kirche und Politik“ sprach Studienleiter Dr. Stefan Hößl von der Melanchthon-Akademie in Köln im Vorfeld der Veranstaltung über seine Perspektive auf das Thema. Für ihn beginnt die zentrale Herausforderung nicht an den Grenzen Europas, sondern darin, wie hierzulande über Migration gesprochen wird.

„Deutschsein“ neu denken: Hößls Plädoyer für ein „Wir der vielen“

Aus Stefan Hößls Sicht wird der Begriff des „Deutschseins“ immer noch zu eng gefasst. „Ich denke, dass es eine ganz zentrale Herausforderung ist, die Bedeutung von Migration auch dahingehend zu verstehen, dass die deutsche Gesellschaft seit jeher eine in verschiedener Hinsicht diverse und plurale war“, sagt er im Interview. „Ein ‚Wir der vielen‘ mit sehr unterschiedlichen Geschichten, Sprachen und religiösen Bezügen.“

Kritik an verkürzter Rhetorik und problematischen Begriffen

Impressionen vom 30. Altenberger Forum. Foto: Martin Bock.

Impressionen vom 30. Altenberger Forum. Foto: Martin Bock

Genau dieses „Wir der vielen“ ist für ihn in der Diskussion um das Thema Migration entscheidend. Für den Studienleiter enthält es vielfältige Perspektiven, unterschiedliche Lebensgeschichten und ein gemeinsames Nachdenken über gesellschaftliche Zukunft. Die öffentliche Debatte erlebt Hößl jedoch kritisch. Viele Diskussionen seien geprägt von verkürzten Zuschreibungen oder politischen Stimmungen. Besonders problematisch findet er Begriffe wie „Stadtbild“, die in politischen Debatten zunehmend genutzt werden. Er fragt: „Wer ist ‚Wir‘ – wer soll in unserem öffentlichen Raum präsent sein, wer gehört dazu und wer nicht?“ Diese Debatte sei aus seiner Sicht irreführend und diene letztlich nur dazu, politischen Zuspruch zu generieren – auf Kosten eines respektvollen gesellschaftlichen Miteinanders.

Kirche als Akteurin für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Impressionen vom 30. Altenberger Forum. Foto: Martin Bock.

Impressionen vom 30. Altenberger Forum. Foto: Martin Bock

Für die Kirche ergibt sich nach Stefan Hößls Ansicht daraus die klare Aufgabe, Haltung zu zeigen. Als Studienleiter setzt er sich dafür ein, dass Kirche als starke Partnerin der Zivilgesellschaft sichtbar wird – als Akteurin, die Menschen stärkt, statt sie in Kategorien einzuordnen. Es gehe nicht um wirtschaftliche Nützlichkeit, nicht um eine Diskussion über Belastungen oder Vorteile, sondern um das Menschenbild, das dem gesellschaftlichen Miteinander zugrunde liegt. „Wir reden hier nicht mehr über Herausforderungen und Chancen, wir müssen tatsächlich über eine plurale Gesellschaft, ein gemeinsames Wir sprechen“, sagt er. „Das ist für mich viel, viel elementarer, anstatt sozusagen Menschen auf ihren Mehrwert zu reduzieren.“

Migration als Normalität – nicht als Ausnahmezustand

Dr. Stefan Hößl verweist darauf, dass Migration zur Geschichte der Gesellschaft gehört – nicht als Ausnahme, sondern als dauerhafte Realität. Daraus könne die Chance erwachsen, gemeinsame Werte wie Würde, Freiheit und Respekt immer wieder neu zu verankern. Die christliche Perspektive richte den Blick dabei auf jeden einzelnen Menschen und dessen unveräußerliche Würde. Ein „Wir der vielen“ – das sei mehr als ein Befund. Es sei eine Einladung, Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Dieser Beitrag ist auch zu hören in der Sendung Himmel und Erde bei Radio Erft.

Klicken Sie hier fürs Video:

 

Kampagne „Ja zu Migration“

Mit der Kampagne „Ja zu Migration“ werden Stimmen aus der Gesellschaft gesammelt, die sich klar für Vielfalt, Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt aussprechen. Sie macht deutlich: Migration ist eine Bereicherung. Klicken Sie hier für mehr Informationen.

Text: APK

Multireligiöses Gebet „Room of One“: Spirituelle Impulse für Schöpfung und Zusammenleben

Durch Klimawandel, Artensterben und zahlreiche Umweltprobleme steht die Menschheit vor großen Herausforderungen. Mit dem neuen Gebetsraum „RoomOfOne“ entsteht in Köln ab Oktober 2025 ein Ort, an dem Angehörige verschiedener Religionen gemeinsam beten und in ihren eigenen Traditionen heilige Texte rezitieren. Die Treffen finden einmal im Monat dienstags von 16 bis 16.30 Uhr im Refektorium des Hauses der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9–11, statt. Nächste Termine sind der 28. Oktober, 11. November (10.10 Uhr) und 16. Dezember.

„RoomOfOne Köln“ ist ein Projekt der Melanchthon-Akademie in Zusammenarbeit mit dem Forum für Komparative Theologie und der Universität Bonn. Ziel ist es, das Verbindende der Religionen zu suchen, respektvoll mit dem Gemeinsamen und Fremden der Anderen umzugehen und dadurch inspiriert zu werden, Fanatismus zu überwinden und Impulse für ein solidarisches und friedliches Miteinander sowie den Erhalt der Schöpfung zu setzen.

Ein Gespräch mit Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, über Wünsche und Hoffnungen für das Zusammentreffen von Menschen verschiedener Religionen, die Kraft von Vielfalt und das Besondere des Multireligiösen Gebetes:

Wie ist die Idee für den multireligiösen Gebetsraum „Room of One“ entstanden?

Martin Bock: Sie ist im Gespräch mit dem Komponisten und Musiker Bernhard König bei einer Veranstaltung in Köln-Brück mit der dortigen Kulturreferentin Jane Dunker entstanden. Bernhard König hat sein Buch „Musik und Klima“ vorgestellt und nebenbei erzählt, dass er für einige Zeit in Bonn am Forum für Komparative Theologie der Kath.-Theologischen Fakultät angestellt war. Hier ist vor ca. 2 Jahren die Mutter des „Room of One“ entstanden, als ein gemeinsames Gebet aus jüdischen, muslimischen und christlichen Ressourcen. Es findet dort jeden Donnerstag von 14 – 1.430 h im Kapitelsaal des Bonner Münsters statt. Bernhard König hat das Gebet dort musikalisch mitentwickelt, eigene Kompositionen und Lieder geschaffen, die man hier auch abrufen und nachlesen kann. Meine Kollegin Dorothee Schaper und ich sind daraufhin nach Bonn gefahren, haben den „Room of One“ besucht, waren von diesem Konzept sehr angetan und sind mit den Initiatoren Prof. Dr. Klaus von Stosch, Dr. Annette Boeckler und Dr. Nasrin Bani Assadi ins Gespräch gekommen. Recht bald haben wir dann das großzügige Angebot des Forums für Komparative Theologie erhalten, den „Room of One“ auch mit einem Kölner Ableger zu versehen. Und dann haben wir uns verschiedene Räume angesehen, die spirituell für ein solches Multireligiöses Gebet in Frage kommen. Das Refektorium in der Kartause mit seiner kontemplativen, ruhigen Atmosphäre, den schönen Fenstern und der Zugänglichkeit auch von der Kartäuserkirche aus erschien uns dann als ein guter Startpunkt für das Kölner Projekt.

Was ist das Ziel dieses neuen spirituellen Formats inmitten aktueller gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen?

Martin Bock: Wir haben den „Room of One“ als ein sehr respektvolles Zusammentreffen von Menschen verschiedener Religionen in jeweils eigener Tradition im selben Raum erlebt. Für eine halbe Stunde entsteht – auch durch die sehr reflektierte Komposition der einzelnen Gebetsteile, der gemeinsamen Lieder und der Gemeinschaft, die sich so bildet – eine Atmosphäre der Hingabe, der Tiefe und der Würde, die die Religionen in aller Unterschiedlichkeit teilen. Das Motto des Room of One „Faith united für the planet“ soll anzeigen, dass sich dieser Respekt vor den unterschiedlichen Zugängen in jüdischer, christlicher und islamischer Spiritualität durchaus mit dem „großen Ganzen“, dem Einsatz für unseren Planeten, für Klimaschutz, Artenvielfalt und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen aller Lebewesen verbindet. Wir hoffen, dass sich dieses alltägliche und doch so unalltägliche spirituelle Kreuzen der Wege von Menschen, wie es sich im Bonner Münster vollzieht, auch in der Kölner Südstadt einstellen kann; ich glaube, es kann uns enorm stärken, inmitten der vielen Zerrissenheiten, in denen wir alle stehen, die Kraft der Religion zur Verbindung und zur Compassion zu erleben!

Wie wird sich ein typisches Treffen gestalten?

Martin Bock: Jedes multireligiöse Gebet besteht aus vier Teilen: dem Eingangsteil, dem liturgischen Vortrag, einem Impuls und einem Schlusslied. Vor allem in den beiden ersten Teilen erleben die Gäste, die kommen, wie eine Angehörige der jüdischen, der muslimischen und der christlichen Tradition einen heiligen Text dieser jeweiligen Tradition rezitieren. Alle Elemente, die formal getrennt bleiben, stehen dabei in gleichberechtigtem Verhältnis, auch zeitlich, und wechselseitigem Respekt zu einander. Die Texte und Rezitationen sind so gewählt, dass sowohl Gemeinsamkeiten der Religionen zum Ausdruck kommen, aber auch typische Gestaltungselemente unserer Traditionen erkennbar bleiben. Das Besondere des Multireligiösen Gebetes ist es deshalb, dass die intimen Aspekte und Seiten der anderen Religionen in ihrer Schönheit und manchmal auch Fremdheit in der Mitte stehen – und die Frage entsteht, ob wir nicht vielleicht gerade an und mit dieser Fremdheit des Anderen Inspiration erleben. Oder um es mit den Worten von Bernhard Königs Lied zu sagen: „Es wagen, den Tagen mehr Leben zu geben“.

Welche Rolle spielen Kooperationen wie mit dem Forum für Komparative Theologie und der Universität Bonn?

Martin Bock: Den Kölner „Room of One“ gibt es nur durch die Kooperation mit dem Forum für Komparative Theologie. Mit der jüdischen und der muslimischen Mitarbeiterin Annette Boeckler und Nasrin Bani Assadi haben Dorothee Schaper und ich den Kölner Ableger zusammenentwickelt. Frau Boeckler und Frau Assadi werden auch in Köln den jüdischen und den muslimischen Teil gestalten, im christlichen Teil wechseln sich Dorothee Schaper und ich ab. Thomas Frerichs, Kantor der Kartäuserkirche, wird die musikalische Gestaltung übernehmen.

Welche Wirkung erhoffen Sie sich für das Zusammenleben in einer religiös vielfältigen Stadt wie Köln?

Martin Bock: Mit „Vielfalt“ treffen Sie den Nagel auf den Kopf. Kölns große Stärke ist die Vielfalt und Dichte der religiösen Strömungen, Traditionen und „Angebote“. Denken Sie an das von Ulrich Harbecke entworfene und von unserer Akademie zusammen mit der Karl Rahner-Akademie herausgegebene „Kölner Buch der Religionen“, wo nahezu 200 Religionsgemeinschaften beschrieben werden. Der „Room of One“ wird in dieser Vielfalt ein weiteres, hoffentlich wichtiger, Zeichen für den Respekt und die Hinwendung der Religionen zueinander und zu der bedrohten Schöpfung in unserer Stadt sein – zusätzlich zum Beispiel zum „Gebet der Religionen“, zu dem der Rat der Religionen einmal jährlich am 21. September einlädt. Wir legen uns dabei auf den Ort des „Room of One“ noch nicht fest, sondern beginnen unsere Kölner Reise zunächst hier im Refektorium der Kartause. Vielleicht gehen wir demnächst auch noch einmal an Orte, wo Kölnerinnen und Kölner verschiedener Religionen und Kulturen in ihrem Alltag zusammenkommen, zum Beispiel in den Lebensraum eines Krankenhauses. Oder in ein Museum. Wer weiß? Die Reise durch unsere Stadt an „Places of One“ hat gerade erst begonnen.

www.melanchthon-akademie.de

Demokratieprojekt mit drei Tonnen Ton in Chorweiler – „Es ist ein Gefühl von Miteinander entstanden“

Aus zwei Tonnen Bauton wurden am Ende sogar drei: Unter dem Titel „Chorweiler in Ton – Geschichten und Gemeinschaft im Stadtteil“ ist in der vergangenen Woche an der Freitreppe seitlich vom Liverpooler Platz ein Kunst- und Demokratieprojekt entstanden, das viele Menschen in Köln-Chorweiler zusammenbrachte.

Veranstaltet wurde das Projekt vom Bündnis Chorweiler, das aus verschiedenen Akteuren Kölner Weiterbildungseinrichtungen und sozialen Einrichtungen und Vereinen besteht. Auch die Melanchthon-Akademie (MAK) des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region war dabei. „Die Atmosphäre war wirklich schön und bereichernd. Es ist ein Gefühl von Miteinander entstanden. Den Anfang haben eine Schulklasse, die Jugendwerkstatt und die Kindergartenkids gemacht – die Kleinen haben unheimlich süße Tiere, Bäume und Häuser geformt – die Älteren haben den in Chorweiler bekannten Wohnungslosen auf einen Thron gesetzt, er musste unbedingt im Bild sein“, sagt MAK-Studienleiterin Lena Felde.

Gemeinschaftsgefühl stärken und demokratische Teilhabe fördern

Kinder, Jugendliche und Erwachsene modellierten gemeinsam ein Tonmodell des Stadtteils. Jede und jeder brachte dabei persönliche Erinnerungen, Gedanken und Ideen ein – so wuchs Stück für Stück ein lebendiges Bild Chorweilers. Begleitet wurde das kreative Arbeiten von Musik, Begegnungen und Gesprächen.

„Interessant ist auch, dass alle Passant*innen direkt erkannt haben, dass es Chorweiler ist, und auch irgendwie wussten, dass es für die Wahlen ist, für Vielfalt und Miteinander“, erzählt Lena Felde. „So haben wir mit allen Nachbar*innen und vielen Kulturen ein gemeinsames Kunstwerk gemacht, das in den Fotografien fortlebt. Am Ende waren es übrigens sogar drei Tonnen Bauton, die auch fast vollständig verbaut wurden.“

Kunst und Demokratie – Mitmach-Projekt lädt ein: Zwei Tonnen Ton für Chorweiler

 

„Brot & Buch & Innenhof“: Semestereröffnung der Melanchthon-Akademie am 17. September

Mit der Veranstaltung „Brot & Buch & Innenhof“ eröffnet die Melanchthon-Akademie am Mittwoch, 17. September, 18 bis 20 Uhr, das neue Semester in den Innenhöfen des Hauses der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9–11. Das Semester steht unter dem Thema „Raum für Risse“ – eine Einladung, Worte in Räume zu stellen, die selbst Geschichten von Brüchen und Spuren erzählen.

Die Akademie richtet den Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen Klang, Resonanz und Mitwelt. Nach der Vorstellung ausgewählter Bücher durch bietet der Abend Gelegenheit, bei Brot und Wein miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten.

Studienleiterin Lea Braun spricht über Risse, Unvollkommenheit und Verletzlichkeit:

Das Semester steht unter dem Motto ‚Raum für Risse‘. Was bedeutet dieses Bild für die Arbeit der Akademie – und warum halten Sie es gerade jetzt für wichtig, Worte und Geschichten in Räume voller Brüche zu stellen?

Lea Braun.

Lea Braun.

Lea Braun: Zu diesem Bild wurden wir durch Kintsugi inspiriert. Das ist eine japanische Reparaturkunst, in dem der Raum zwischen zerbrochenen Scherben in einem aufwändigen Prozess mit Gold sichtbar wieder zusammengefügt wird. Wir folgen in diesem Semester biografischen, aber auch gesellschaftlichen Rissen. Wir stellen uns dem Unvollkommenen und unserer Verletzlichkeit. Wir wollen die Mehrdimensionalität der Risse entdecken. Hier ist Platz für Schmerz und Schönheit, für Aushalten, für Trost, für Hoffnung und für Prozess.

„Brot & Buch & Innenhof“ verbindet Literatur mit Begegnung und Austausch. Was macht für Sie den Reiz dieses Formats aus – und was unterscheidet es von einer klassischen Semestereröffnung?

Lea Braun: Für mich liegt der Reiz des Formats in der Verbindung von Literatur, unserem neuen Programm und der konkreten Umgebung in den Innenhöfen. Buch&Brot&Innenhöfe gibt uns Studienleitenden die Möglichkeit das Gelesene in den Kontext unserer Ideen zu setzen, die wir in die Veranstaltungen haben einfließen lassen. Daher ist die Literatur für mich oft ein Spiegel der Themen, die uns in der Akademie beschäftigen. Außerdem kann ich das Kommen allen empfehlen, die auf der Suche nach Buchtipps sind!

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