Aus zwei Tonnen Bauton wurden am Ende sogar drei: Unter dem Titel „Chorweiler in Ton – Geschichten und Gemeinschaft im Stadtteil“ ist in der vergangenen Woche an der Freitreppe seitlich vom Liverpooler Platz ein Kunst- und Demokratieprojekt entstanden, das viele Menschen in Köln-Chorweiler zusammenbrachte.
Veranstaltet wurde das Projekt vom Bündnis Chorweiler, das aus verschiedenen Akteuren Kölner Weiterbildungseinrichtungen und sozialen Einrichtungen und Vereinen besteht. Auch die Melanchthon-Akademie (MAK) des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region war dabei. „Die Atmosphäre war wirklich schön und bereichernd. Es ist ein Gefühl von Miteinander entstanden. Den Anfang haben eine Schulklasse, die Jugendwerkstatt und die Kindergartenkids gemacht – die Kleinen haben unheimlich süße Tiere, Bäume und Häuser geformt – die Älteren haben den in Chorweiler bekannten Wohnungslosen auf einen Thron gesetzt, er musste unbedingt im Bild sein“, sagt MAK-Studienleiterin Lena Felde.
Gemeinschaftsgefühl stärken und demokratische Teilhabe fördern
Kinder, Jugendliche und Erwachsene modellierten gemeinsam ein Tonmodell des Stadtteils. Jede und jeder brachte dabei persönliche Erinnerungen, Gedanken und Ideen ein – so wuchs Stück für Stück ein lebendiges Bild Chorweilers. Begleitet wurde das kreative Arbeiten von Musik, Begegnungen und Gesprächen.
„Interessant ist auch, dass alle Passant*innen direkt erkannt haben, dass es Chorweiler ist, und auch irgendwie wussten, dass es für die Wahlen ist, für Vielfalt und Miteinander“, erzählt Lena Felde. „So haben wir mit allen Nachbar*innen und vielen Kulturen ein gemeinsames Kunstwerk gemacht, das in den Fotografien fortlebt. Am Ende waren es übrigens sogar drei Tonnen Bauton, die auch fast vollständig verbaut wurden.“
Kunst und Demokratie – Mitmach-Projekt lädt ein: Zwei Tonnen Ton für Chorweiler