Unser neues Programm ist da. ZUSAMMEN. LEBEN. GESTALTEN. ist nicht nur der Titel einer spannenden Fortbildungsreihe, die unsere Kollegin Antje Rinecker auf den Weg gebracht hat und seit Beginn des Jahres 2025 mit anderen Studienleitenden und Kooperationspartner:innen umsetzt. In dieser Worte-Trias spiegeln sich vielmehr essentielle Aspekte der Arbeit und des Selbstverständnisses der Melanchthon-Akademie, angefangen beim Fokus auf Gemeinschaftliches (zusammen!), aber auch hinsichtlich einer Handlungsorientierung (gestalten!).

Im Gestalten steckt viel: Aktivität. Optimismus, etwas umsetzen, schaffen oder entstehen lassen zu können. Aber auch ein Lernen in Bezug auf das WIE des Gestaltens, etwa, wenn es um neue Techniken, Perspektiven, Möglichkeitsräume oder Herangehensweisen geht. Durch die Einbettung von LEBEN zwischen ZUSAMMEN und GESTALTEN werden schließlich Möglichkeiten zum neuen Arrangement der Worte wie ZUSAMMENLEBEN GESTALTEN erkennbar.

Zusammen.Leben.Gestalten. Vor dem Hintergrund der globalen Krise liberaler Demokratien und damit verbundener Brüche und Polarisierungen stecken in diesen Worten immer auch Wertorientierungen – und diese finden auch in unserem aktuellen Programm ihren Ausdruck.

Unser aktuelles Titelbild greift vieles hiervon auf. Es ist in der Veranstaltung „Kintsugi in der Trauerarbeit“ entstanden. Die japanische Reparaturtechnik „Kintsugi“, bei der Zerbrochenes mit Gold sichtbar zusammengefügt wird, steht sinnbildlich für den achtsamen Umgang mit Brüchen und deren Spuren. Thematisch verbunden ist hiermit immer eine gewisse Unvollkommenheit und Verletzlichkeit, aber auch das Nachdenken über biografische und gesellschaftliche Risse sowie Verwundungen und das, was daraus entstehen kann, drängt sich recht unmittelbar auf. Mit Fokus auf „Risse“ finden sich im aktuellen Programm zahlreiche Veranstaltungsformate.

Insbesondere laden wir sie in diesem Zusammenhang ganz herzlich zu Erkundungen im „Raum für Risse“ am 27. September auf dem Gelände der Kartäuserkirche ein.

Aus der Tagung „Traumasensiblere Kirche werden“ ergaben sich wertvolle Impulse und Fragen, aus denen wir weitere Bildungsangebote entwickeln.

2025 ist ein Jubiläumsjahr – auch eines, in dem dem ZUSAMMEN eine besondere Bedeutung zukommt. Vor 1.700 Jahren, im Jahr 325, fand das ökumenische Konzil von Nicäa statt. Hier rangen Christ*innen mit Fragen ihres Glaubens. Die damals noch junge Kirche gab sich ein verbindliches Bekenntnis, eine Lehrgrundlage für eine Gemeinschaft, die zur Weltreligion wurde. Gleichwohl war und ist es ein fragiles Projekt, den komplexen christlichen Glauben in eine verbindliche Form zu versetzen. Bestimmte Erfahrungen kamen und kommen dabei nicht alle zu Wort. Wie pluralitäts- und dialogfähig ist also das Christentum? Was bedeutet es heute, ‚meinen‘ Glauben zu bekennen und zu vertreten? In verschiedenen Veranstaltungen mit verschiedenen ökumenischen Partner:innen rückt das Bekenntnis von Nicäa in diesem Halbjahr in den Mittelpunkt – nicht nur über das Wort, sondern auch über die Musik. Freuen Sie sich besonders auf eine musikalische Uraufführung des CREDO im Kölner Dom am 26. September 2025 um 16.30 Uhr und auf die anschließende Soirée im Domforum.

Auch im neuen Semester wird an unserem Dauerthema „Stadt der Zukunft“ weitergearbeitet und -gestaltet: Neben Veranstaltungen im Stadtraum und zu den Themen Stadt, Beteiligung und Intervention im öffentlichen Raum nimmt dabei die Ausstellung „Die Stadt aus meiner Perspektive“ eine besondere Bedeutung ein. Über ein Jahr lang fotografierten dafür Klient:innen der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie am Kölner Salierring mithilfe von Einwegkameras. Entstanden ist daraus eine schonungslos-beeindruckende, sensible bis kraftvolle, vielfältig-bewegende Fotostrecke, zu der Sie mehr in diesem Heft erfahren können. Im Fokus steht dabei die selbst erzählte Geschichte.

Mit Blick auf das ZUSAMMEN sind auch aus unserer Akademie Neuigkeiten zu vermelden: Seit April 2025 ist unser Kollege Dr. Martin Horstmann nach einjährigem Projekt in der „Werkstatt Ökonomie“ in Heidelberg wieder zurück auf seiner Stelle als Studienleiter und damit zurück im Team der Akademie, was uns alle sehr freut – in menschlich-kollegialer, aber auch in fachlicher Hinsicht und mit Blick auf die inhaltliche Breite unserer Veranstaltungen im Fachbereich „Nachhaltigkeit“.

Als Einrichtung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region sind auch wir als Akademie von den drastisch schwindenden finanziellen Mitteln, die uns durch die Kirchensteuer zukommen, betroffen. Der Vorstand des Kirchenverbandes hat uns deshalb gebeten, eine moderate Erhöhung der Teilnehmendengebühren für unsere Veranstaltungen anzustoßen. Das haben wir für das kommende Semester getan. Gleichwohl gibt es weiterhin die gewohnten Ermäßigungen! Bitte sprechen Sie uns an, wenn es für Sie mit Schwierigkeiten verbunden sein sollte, die Teilnahmebeiträge aufzubringen. Dann finden wir einen Weg. Ihre Nachfrage behandeln wir immer vertraulich.

In diesem Sinne: Lassen Sie uns ZUSAMMEN.LEBEN.GESTALTEN!

Text: Team der Melanchthon-Akademie