„Assistierter Suizid. Wie geht es nach dem Urteil des BVG vom Februar 2020 weiter?“ Zwar nicht der gegenwärtige Ratsvorsitzende der EKD, wohl aber einige seiner Vorgänger kamen in den letzten Monaten in der Melanchthon-Akademie zu diesem Thema zu Wort. Ihre Argumentation hat immer die gleiche Struktur. Ihre ethische Beurteilung der Hilfe zum Suizid wird getrübt durch eine unklare ethische Beurteilung des Suizides selbst. Sie geben sich kritisch gegenüber der traditionellen kirchlichen und theologischen Verurteilung des Suizids als „Selbstmord“. Aber bei genauerem Hinsehen ist die kirchliche Verurteilung der Selbsttötung heute nur weniger drastisch. Auch ihre Argumente laufen letztlich auf nichts anderes hinaus als eine moralische Nötigung, den Tod zu empfangen, statt ihn sich zu geben.
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Ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Welker, gehalten online am 22.09.2020.
Eine Kooperation der Melanchthon-Akademie mit der Evangelischen Akademie im Rheinland.
Die Corona-Pandemie hat uns schlagartig bewusst gemacht, welche Systeme, Institutionen und Berufsgruppen, wenn es in ernsten Krisenzeiten hart auf hart kommt, wirklich wichtig sind. „Systemrelevanz“ ist der neue Wertmaßstab im gesellschaftlichen Kampf um Aufmerksamkeit und Anerkennung. Wer ihm nicht gerecht wird, ist augenscheinlich systemirrelevant.Vor diesem Hintergrund, sowie der aktuellen Entwicklung der Kirchenmitgliederzahlen fragt der Theologe Prof. Dr. Ulrich Heinz Jürgen Körtner nach der Relevanz von Kirche. Den vollständigen Vortrag erhalten Sie mit einem Klick auf diesen Satz.
Vor einhundert Jahren erinnerte Karl Barth die Theologie und die Kirche seiner Zeit an etwas oder besser gesagt an jemanden, den sie vergessen hatten: an Gott. Diese Erinnerung ist auch heute bitter nötig. Denn es scheint, als würde die evangelische Theologie unserer Gegenwart unter einer großen Sprachlosigkeit im Blick auf die letzten Dinge leiden. Gerade die Corona-Krise bringt es an den Tag, wie groß die Gefahr des modernen Protestantismus ist, sich in einen Humanismus empathischer Zwischenmenschlichkeit aufzulösen. Und es steht zu befürchten, dass Kirche und Theologie bald am Ende sein werden, wenn sie am Ende nicht mehr zu sagen haben, als dass Gott keine anderen Hände als unsere Hände hat. – Den vollständigen Vortrag erhalten Sie mit einem Klick auf diesen Satz.
Am 12. Mai 2020 jährt sich der 50. Todestag der deutsch-jüdischen Dichterin Nelly Sachs (1891-1970). Sie war eine „Fürstin der Trauer“ (Daniel Hoffmann), Schreibende gegen das Vergessen, Stimme der Toten wie der Lebenden des jüdischen Volkes und des Landes Israel. Prof. Dr. Daniel Hoffmann, Prof. für Neuere Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, führt in ihr Leben und Dichten ein.
Prof. Dr. Daniel Hoffmann (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) zu Paul Celan anlässlich seines 100. Geburtstags (am 23. November 1920 in Czernowitz) und seines 50. Todestags (vermutlich am 20. April 1970 in Paris).
Brottütenweisheit am Gartenzaun
Am Zaun des Karthäuserwalls flattern in diesen Tagen Brottüten. Brottüten gefüllt mit Bild, Gruß, Text und vielleicht auch einer Prise Weisheit. Für alle die, nicht offline am Kartäuserwall vorbei schlendern können, findet sich hier eine Online-Version.
Fundsachen 2020
Seit fünf Wochen im Shut down und eine Woche nach Ostern:
Eine Reporterin meint: Nächstenliebe wird ‚in‘, fährt nach Moria und ist beeindruckt, wie stark Kinder unter schlechtesten Lagerbedingungen sein können und müssen.
Rabbiner Dr. des. Joshua Ahrens über den Text: „Wider den Mythos vom deutsch-jüdischen Gespräch“ – Antwort aus der heutigen Zeit auf einen Essay von Gershom Scholem aus dem Jahr 1964.
Am 9.04.1945 wurde der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer ermordet. Und so werden in diesen Tagen in Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer seine Texte gelesen und bewirken ihr eigenes Echo in der Reflexion von hier und jetzt. Studienleiterin Dorothee Schaper hat Teile aus Widerstand und Ergebung/Briefe aus der Haft von Dietrich Bonhoeffer in sich zum Klingen gebracht:
„Wir weigern uns, Feinde zu sein“
Hoffnungsgeschichten aus einem zerrissenen Land. Dr. Rainer Stuhlmann, der von 2011 bis 2016 Studienleiter des christlichen Dorfes Nes Ammim in Israel war und zur Zeit den Propst in Jerusalem vertritt, stellt sein neues Buch über Israel und Palästina vor.