Monat: Mai 2023

Islam bedeutet Frieden – Teil 1

Eine andere Lesart des Islam

Vortrag von Dr. Muhammad Sameer Murtaza

Islam bedeutet Frieden. Beharrlich hört man seit den Tagen des 11. Septembers 2001 von jungen Muslimen diesen Satz.
Über welche Friedenspotenziale verfügt der Islam? Wie kann er das Friedenspotenzial des Judentums und des Christentums ergänzen? Zu einer dreiteiligen Vortragsreihe zu diesem anderen Blickwinkel auf den Islam und seinen friedenstheologischen Inhalten laden ein:

Das Ökumenische Institut für Friedenstheologie, die Stiftung Weltethos, der Zentralrat der Muslime und die Melanchthon-Akademie.

Zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit: Praktische Friedensimpulse aus der mekkanischen Zeit Muhammads

Die Geschichte der Menschheit lässt sich als eine Geschichte der Gewalt lesen. Der Islamwissenschaftler und Philosoph Dr. Muhammad Sameer Murtaza zeigt in seinem Vortrag auf, dass der Mensch weder seine gewalttätige Seite abstreifen kann, noch dass er sie unterdrücken sollte. Aber er besitzt die Fähigkeit, sie einzugrenzen und in eine konstruktive Kraft umzuwandeln.
Anhand der mekkanischen Jahre Muhammads und der ersten Muslime lassen sich Strategien wie Impulskontrolle, Achtsamkeit im Denken, Reaktivität, Feindesachtung, Reflexionsübungen, Einüben in Nächstenliebe und die Einnahme von Distanz zu Konfliktherden ableiten, die für den Menschen von heute ebenso relevant sind wie für jene des 7. Jahrhunderts.

Eine Zoom-Aufzeichnung der Melanchthon-Akademie, Köln, am 11. Mai 2023.

Theologie als Lebenslehre

Die Weisheitstheologie der Bibel

Vortrag von Prof. Dr. Klaas Huizing

Wenn es um die Gottesbeziehung des Menschen geht, hat die Theologie bisher auf die »Schuld« gesetzt: Das Heil des Menschen besteht in der Erlösung von der Sünde! Die meisten Menschen erleben sich aber gar nicht als sündig. Einen neuen Weg geht der Würzburger Theologe Klaas Huizing. Die Weisheitstheologie der Bibel entdeckt er für eine Neubestimmung der Rede von Gott. Zentral darin steht die Leiblichkeit des Menschen. Es ist das leibliche in der Welt sein, das dem Menschen Erfahrungen des Heiligen ermöglicht und es sind die Weisheitstraditionen der Bibel, die diesen Erfahrungen Gestalt und so dem Leben Orientierung geben.

In Zusammenarbeit mit der Karl-Rahner-Akademie

Aufgezeichnet am 4. Mai 2023 über den Zoom-Kanal der Melanchthon-Akademie in Köln

„Hinweg mit dem Alten Testament!?“

Der Streit in der Evangelischen Kirche um das Alte Testament in der Zeit des Nationalsozialismus

Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Hermle

In der Zeit des Nationalsozialismus gab es sowohl in der Gesellschaft wie auch in der evangelischen Kirche Kreise, die lautstark eine komplette Abschaffung oder doch zumindest eine rigorose „Reinigung“ des Alten Testaments forderten, da dieses „arischen“ Menschen nicht zugemutet werden könne.

Freilich blieb diese Haltung nicht unwidersprochen: Viele Theologen – zumeist aus dem Umfeld der Bekennenden Kirche – setzten sich für eine Beibehaltung des Alten Testaments ein.

Der Vortrag wird zunächst knapp die Argumente der Gegner des Alten Testaments vor Augen führen und dann ausführlich auf die freilich für uns heute oft unbefriedigende Verteidigung eingehen. Aufgezeigt wird, dass seitens der Verteidiger das Alte Testament als ein primär christliches Buch verstanden und mit ihm gegen das Judentum Position bezogen wurde.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe und Aktionswoche „Verbrannt und verbannt: Bücher und ihre Autor:innen“ des Vereins EL-DE-Haus mit Partner:innen in Erinnerung an die Verbrennungen von Büchern im Jahr 1933.

http://verbranntundverbannt.info/

Der Vortrag wurde gehalten am 25. April 2023 in der Melanchthon-Akademie in Köln.

Von Joachim Ziefle

Zum Wochenende 5. – 7. Mai 2023 war die TKO Roma Art Academy e. V. zu Gast in der Melanchthon-Akademie. Mit Workshops, Vorträgen, einem Konzert und einer Podiumsdiskussion luden die Veranstalter dazu ein, mehr von der Kunst und Kultur der Roma zu erfahren und zu erleben. Junge Menschen aus der Roma-Community haben an den Theaterworkshops teilgenommen, eine interessierte breite Öffentlichkeit folgte den Diskussionen und Vorträgen. Vortragende, Künstler und Workshopleitende stammen aus Mazedonien, Kroatien, Rumänien und Deutschland.

Ziel des Projektwochenendes war und ist es, einen grundlegenden Perspektivenwechsel in der deutschen Gesellschaft einzufordern – wenn es um die Community der Roma geht – und eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe für die größte Minderheit Europas anzumahnen.

Mit folgendem Link können Sie in einer Zusammenfassung der Deutschen Welle Fernsehen die besondere Stimmung des Wochenendes  „die Macht der Roma Künste“ erspüren – auch wenn der Bericht nicht in deutscher Sprache erscheint.

Hier gehts weiter zum Video

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